Hexeneinmaleins

Du mußt verstehn!
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei laß gehn,
Und Drei mach gleich,
So bist Du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs –
So sagt die Hex –
Mach Sieben und Acht,
So ists vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmaleins.

(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Hexenküche)

Die Süddeutsche hat das Hexeneinmaleins zur Einstimmung auf das Jahr der Mathematik 2008 gebracht. Am Ende des Jahres werden die meisten Mitmenschen unserer schönen Wissenschaft wohl weiterhin genauso viel Verständnis entgegenbringen wie dieser Zahlenmystik. Besonders der freche Beginn "Du mußt verstehn!" erinnert an viele schlechte Vorlesungen, in denen die unverständlich aufbereitete Mathematik durch eine abfällige Haltung vor Fragen der Hörer geschützt wird. Insofern ist dies ein Gedicht, das die negativen Seiten der Mathematik offenlegt.

Faust Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.

Dabei kann man selbst den Aussagen der Hexe einen Sinn abgewinnen: Das Gedicht lässt sich als Beschreibung eines magischen Quadrats deuten.

Noch ein Gedicht

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