Gute populärwissenschaftliche Literatur über Mathematik ist verständlich. Das bedeutet, dass die behandelten Themen sinnvoll ausgewählt und gut erklärt sind. Die Erklärung ist einerseits so einfach, dass die angebliche Zielgruppe sie nachvollziehen kann und andererseits so zutreffend, dass sich das Verständnis tatsächlich auf die behandelte Mathematik bezieht. Leider scheint es nur sehr wenige Bücher zu geben, die dieses Kriterium erfüllen.
Vorschläge für gute Bücher werden mit einer Erwähnung auf dieser Seite honoriert!
Einstweilen empfehle ich die folgenden Bücher:
Florin Diacu und Philip Holmes: Celestial
Encounters. Princeton Science Library. Princeton University Press 1996.
In englischer Sprache. Befasst sich mit Himmelsmechanik und KAM-Theorie.
Ernest Nagel und James R. Newman: Der Gödelsche Beweis. R. Oldenbourg Verlag München 2001.
Ein absoluter Knüller! Gödels Unvollständigkeitssätze für alle.
Apostolos Doxiadis und Christos H Papadimitriou: Logicomix. Eine epische Suche nach Wahrheit. Atrium (2010) Das ist cool! Die Geschichte der modernen Logik (vor allem Russell, aber auch Wittgenstein, Frege und viele andere) als Comic.
Marcus du Sautoy: Die Musik der Primzahlen. C. H. Beck 2004.
Ein Buch über die Riemannsche Vermutung. Der berühmte Artikel von Riemann, in dem er die nach ihm benannte Vermutung ausspricht, ist im Netz mehrmals nachgedruckt. Wenn sie dem Link folgen, finden sie dort auf Seite 4:
... es ist sehr wahrscheinlich, dass alle Wurzeln reell sind. Hiervon wäre allerdings ein strenger Beweis zu wünschen;
Das kann man wohl sagen! Die folgende Bemerkung des Meisters ...
ich habe indes die Aufsuchung desselben nach einigen flüchtigen Versuchen vorläufig bei Seite gelassen, da er für den nächsten Zweck meiner Untersuchung entbehrlich schien.
habe ich ihm lange verübelt, da ich sie überheblich fand. Aber so ist es wohl gar nicht gemeint, sondern Riemann war scheints auch als nicht-rechnender Mensch sehr schüchtern. Meine Güte! Seit hundertfünfzig Jahren kann das niemand lösen und er glaubt, seine eigene – sag ich jetzt einfach mal – wochenlange harte Arbeit kleinreden zu müssen, um sich nicht zu blamieren.
Übrigens gibt es da eine im Netz eine sehr schöne, für ein breites Publikum wärmstens zu empfehlende Weihnachtsvorlesung zur Riemannschen Vermutung von Edmund Weitz aus dem Jahr 2016. Er erzählt sehr angenehm und erhellend bebildert (104 Minuten), man sieht (nur) die Vortragsfolien.
Simon Singh: Fermats letzter Satz. Carl Hanser Verlag 1998.
Als Taschenbuch bei DTV für 10 Euro zu haben.
Folgende Tipps verdanken wir dem geschätzten Kollegen Markus Hess:
Masha Gessen und Michael Müller: Der Beweis des Jahrhunderts: Die faszinierende Geschichte des Mathematikers Grigori Perelman. Suhrkamp (2014)
Apostolos Doxiadis: Onkel Petros und die Goldbachsche Vermutung. Lübbe (2000)
George G. Szpiro und Thomas Bertram: Das Poincaré-Abenteuer: Ein mathematisches Welträtsel wird gelöst. Piper (2008) Da kommt auch KAM-Theorie vor!
Ulrich Ellwanger: Vom Universum zu den Elementarteilchen. Eine erste Einführung in die Kosmologie und die fundamentalen Wechselwirkungen. Springer 2008.
Silvia Arroyo Camejo: Skurrile Quantenwelt. Springer 2006.
Die Autorin glaubt nicht daran, dass man Quantenmechanik ganz ohne Formeln erklären kann. Deshalb macht sie es einfach besser! ... und das als Schülerin. Also ich fand es klasse.
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Zuletzt geändert am 25.01.2020